Frau mit kurzen Haaren im Gespräch mit einem Mann

Empathie ist sicher den meisten von uns ein Begriff. Wer empathisch ist, kann sich in andere hineinversetzen und deren Gefühle nachvollziehen – ohne Zweifel eine vorteilhafte Eigenschaft. Doch den Begriff Ekpathie kennt kaum jemand. Er bezeichnet das Gegenteil von Empathie und wird daher oft nur negativ verstanden. Doch Ekpathie hat auch Vorteile. Wer sich von Emotionen nicht so leicht ablenken lässt, trifft mitunter bessere und rationalere Entscheidungen. Wir zeigen Ihnen, wann das Gegenteil von Empathie nützlich sein kann und wie Sie ein wenig mehr Ekpathie lernen können.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ekpathie ist das Gegenteil von Empathie, allerdings zugleich eine sinnvolle Ergänzung dazu, um sich und andere zu beschützen.
  • Das Gegenteil von Empathie meint, sich emotional nicht zu sehr auf andere einzulassen oder sich nicht von anderen manipulieren und ausnutzen zu lassen.
  • Im beruflichen Kontext schützt Ekpathie vor toxischen Kollegen, die Sie emotional destabilisieren oder Ihnen zusätzliche Arbeit aufbürden, um sich selbst zu entlasten.
  • Sie können das Gegenteil von Empathie lernen und trainieren. Die wichtigste Regel dabei ist, immer die Ruhe zu bewahren. Reagieren Sie nicht sofort, sondern beobachten und analysieren Sie objektiv und kritisch.

Ekpathie: das Empathie-Gegenteil

Um das Gegenteil von Empathie zu verstehen, ist es nützlich, zunächst einmal zu wissen, was eigentlich Empathie ist. Am ehesten lässt sich Empathie mit Einfühlungsvermögen gleichsetzen. Sie erkennen Emotionen, aber auch Gedanken und Motive von anderen Personen und können angemessen darauf reagieren. Empathie gilt oft als wichtiger Soft Skill im Job.

Gut zu wissen

Empathie entwickelt sich im Kleinkindstadium. Sieht ein kleines Kind ein anderes Kind weinen, kann es sich zunächst noch nicht in dessen Situation hineinversetzen. Hat sich Empathie entwickelt, empfindet das Kind die Traurigkeit oder den Schmerz des anderen nach und reagiert darauf, etwa durch Trost.

Ekpathie ist zwar begrifflich das Gegenteil von Empathie, bedeutet aber im engeren Sinne nicht, dass Sie deswegen gefühlskalt sind. Vielmehr ist Ekpathie eine Art Schutzmechanismus, um die negativen Effekte von Empathie abzufedern. Wer sehr empathisch ist, leidet mit und nimmt sich alles sehr zu Herzen. Das kann negative Folgen für die mentale Stabilität haben und zudem von anderen ausgenutzt werden.

Darum ist das Gegenteil von Empathie so wichtig

Ekpathie ist in vielen Situationen wichtiger als zunächst gedacht. Politiker und Medien, aber auch Unternehmen machen sich Empathie für manipulative Zwecke zunutze, sodass diese anfällig für Missbrauch ist. Mit dem Gegenteil von Empathie können Sie sich dagegen wappnen.

Ein gutes Beispiel für manipulative Nutzung von Empathie sind bestimmte Fernseh- oder Werbeformate. Wir empfinden die gezeigten (und oft gespielten) Emotionen nach und reagieren viel zu wenig rational – etwa durch unsinnige Kaufentscheidungen oder Rückschlüsse auf die reale Welt.

Ekpathie im beruflichen Umfeld

Das Gegenteil von Empathie ist im Job von entscheidender Bedeutung zum Selbstschutz und zur Förderung der Resilienz. Stellen Sie sich einen Kollegen vor, der überarbeitet und bemitleidenswert wirkt. Sind Sie empathisch, empfinden Sie dies nach und versuchen vielleicht, dem Kollegen Arbeit abzunehmen.

Es kann nun sein, dass der Kollege auf den Geschmack gekommen ist und entsprechend den Leidenden spielt, wenn Sie mit im Raum sind. Dadurch erhofft er sich, dass Sie ihm immer wieder Arbeit abnehmen. Empathische Menschen können in solchen Fällen schlecht nein sagen. Die Folge: Sie überarbeiten sich und nehmen den bemitleidenswerten Platz des Kollegen ein.

Verfügen Sie über ein gesundes Maß an Ekpathie als Gegenteil von Empathie, erreichen Sie schneller den Punkt, an dem Sie die Klagen des Kollegen ausblenden. Sie entscheiden objektiv und rational. Das heißt aber nicht, dass Sie kalt sind. Vielmehr versuchen Sie beispielsweise, dem Kollegen zu raten, seine Arbeitsweise zu optimieren. Auf lange Sicht helfen Sie ihm damit sogar mehr.

Schon gewusst?

Zu viel Empathie und zu wenig Ekpathie können sogar zu Erschöpfungsstörungen, Burnout oder Schuldgefühlen führen. In der Psychologie wird dies als „pathologischer Altruismus“ oder auch „krankhafte Nächstenliebe“ bezeichnet.

Kann man das Gegenteil von Empathie erlernen?

Ekpathie und Empathie schließen sich nicht aus, sie ergänzen sich sogar gegenseitig. Wer erkennt, wann Empathie und wann das Gegenteil von Empathie angebracht ist, kann Situationen weitaus besser abschätzen und beschützt damit sich selbst und auch seine Mitmenschen.

Es ist allerdings umso schwerer, Ekpathie zu erlernen, je stärker die Empathie ausgeprägt ist. Es gibt jedoch eine Reihe von Tricks, die Ihnen dabei helfen, ekpathischer zu werden. Dazu gehört vor allem das Abgewöhnen von Reaktionen im Affekt.

Bei jeder Situation, die Sie emotional betrifft, sollten Sie zunächst einmal ruhig bleiben. Klingt einfach, ist es aber oftmals nicht. Denn zugleich sollten Sie auch möglichst nichts empfinden – zumindest nicht so stark, dass Ihr Urteilsvermögen getrübt ist. Halten Sie inne, treten Sie zurück, denken Sie nach.

Expertentipp

Der Klassiker: Zählen Sie bis zehn! So seltsam es auch klingt, aber nach zehn Sekunden wirken viele Dinge nicht mehr so eindringlich wie zuvor. Testen Sie es am besten selbst und vergleichen Sie Ihre Gefühlslagen mitten in der Situation und nach zehn Sekunden

Im beruflichen Kontext kann es helfen, sich genaue Notizen zu machen, um Ihr Gegenteil von Empathie zu unterstützen. Protokollieren Sie genau, wer wann und wie oft Ihre Hilfe braucht oder verlangt und wann jemand Ihnen hilft. Versuchen Sie, bewusst nein zu sagen und beobachten Sie Ihr Gegenüber. Ist er sofort aggressiv oder beleidigt, hat er Sie vorher wahrscheinlich ausgenutzt.

Kurz und knapp: Das Gegenteil von Empathie

Das Gegenteil von Empathie heißt Ekpathie und meint die Fähigkeit, das Einfühlungsvermögen in kritischen Momenten umzukehren. Zweck ist dabei der Selbstschutz vor Manipulation und Ausnutzung. Das Gegenteil von Empathie ist vor allem im beruflichen Umfeld nützlich, um sich vor Burnout und Unkollegialität zu schützen. Sie können Ihre Ekpathie trainieren, indem Sie emotionale Situationen bewusst langsamer analysieren und rationale Schlüsse ziehen, statt im Affekt zu handeln.

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2024-01-18 Empathie ist sicher den meisten von uns ein Begriff. Wer empathisch ist, kann sich in andere hineinversetzen und deren Gefühle nachvollziehen – ohne Zweifel eine vorteilhafte Eigenschaft. Doch den Begriff Ekpathie kennt kaum jemand. Er bezeichnet das Gegenteil von Empathie und wird daher oft nur negativ verstanden. Doch Ekpathie hat auch Vorteile. Wer sich von […]

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