Eine Frau und eine Mann schütteln sich über dem Schreibtisch die Hände

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Nichts scheint einen Lebenslauf so zu unterbrechen wie eine Kündigung. Der vorzeitigen Beendigung der Zusammenarbeit haftet häufig etwas Negatives an und ist vielen darüber hinaus unangenehm. Auch bei der ersten Bewerbung nach der Kündigung ist dieses unangenehme Gefühl meistens noch präsent. In diesem Artikel geben wir Ihnen Tipps und Hilfestellungen, wie Sie die Bewerbung trotz des Umstandes der Kündigung positiv und überzeugend gestalten können.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Eine Bewerbung nach einer Kündigung sollte stets offen und ehrlich mit dem Thema umgehen und die vorangegangene Kündigung niemals unterschlagen.
  • Haben Sie selbst gekündigt, können Sie dies erwähnen. Sie sollten sich aber niemals negativ über Ihren alten Arbeitgeber äußern.
  • Wurde Ihnen gekündigt, so sollten Sie einen Grund angeben – etwa eine Umstrukturierung im Unternehmen oder unterschiedliche Vorstellungen von Ihrer Position.
  • Konzentrieren Sie sich im Anschreiben und im Lebenslauf bei einer Bewerbung nach Kündigung auf positive Aspekte und stellen Sie die Kündigung nicht in den Mittelpunkt.
  • Beantworten Sie im Bewerbungsgespräch die Fragen nach der Kündigung ruhig und besonnen. Bleiben Sie positiv und optimistisch und blicken Sie nach vorn.

Bewerbung nach der Kündigung – Immer ehrlich bleiben

Das Allerwichtigste bei einer Bewerbung nach Kündigung ist Ehrlichkeit. Sie sollten eine vorangegangene Kündigung weder unterschlagen noch verzerren, sondern ganz neutral und ohne Emotionen damit umgehen. So sehr Sie die Situation auch mitgenommen haben mag: Ihr potentieller Arbeitgeber weiß nichts davon. Für Sie als Bewerber ist dies eine Chance, noch einmal neu anzufangen.

Viel wichtiger als die Gründe oder Umstände, weswegen Sie gekündigt wurden, ist die Art, wie Sie damit umgehen. Daraus kann der Personaler schlussfolgern, ob Sie die nötige Professionalität und charakterliche Eignung mitbringen.

Schon gewusst?

Bewusst falsche Angaben in einer Bewerbung können als schwere Täuschung ausgelegt werden. Diese wiederum kann eine fristlose Kündigung zur Folge haben.

Bewerbung nach einer Kündigung vonseiten des Arbeitgebers

Eine Kündigung kann entweder von Ihnen als Arbeitnehmer selbst oder vonseiten des Arbeitgebers erfolgen. Die jeweiligen Gründe für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses können dabei sehr unterschiedlich sein. Kündigt jedoch der Arbeitgeber ist zwischen einer unverschuldeten und selbstverschuldeten Kündigung zu unterscheiden. Beide Varianten sollten Sie ehrlich und offen kommunizieren.

Unverschuldete Kündigung

Im besseren Fall einer Kündigung seitens des Arbeitgebers hatte Ihr Jobverlust nichts mit Ihnen zu tun, sondern war Folge einer Umstrukturierung, eines Stellenabbaus oder gar einer Insolvenz. Den genauen Grund sollten Sie aber nur dann explizit angeben, wenn Sie sich sicher sind und er den Tatsachen entspricht - zum Beispiel bei einer betriebsbedingten Kündigung.

Selbstverschuldete Kündigung

Haben Sie die Kündigung selbst verschuldet, sollten Sie nicht versuchen sich herauszuwinden oder gar geringschätzig über den alten Arbeitgeber sprechen. Bleiben Sie stattdessen sachlich und greifen Sie in Ihrer Bewerbung beispielsweise auf Formulierungen wie „einvernehmliche Trennung“ oder „berufliche Neuorientierung“ zurück.

Expertentipp

Auch dann, wenn die Kündigung mit starken negativen Emotionen verbunden ist, sollten Sie diese bei Ihrer Bewerbung außen vor lassen. Der Personaler beziehungsweise der potentielle neue Arbeitgeber hat keine Kenntnis dieser Vorgeschichte und würde derartige emotionale Entgleisungen negativ auffassen.

Bewerbung nach eigener Kündigung

Grundsätzlich fällt eine Bewerbung nach einer Kündigung leichter, wenn Sie das vorherige Arbeitsverhältnis auf eigenen Wunsch beendet haben. Allerdings macht es jeden Personaler neugierig, wenn Sie selbst gekündigt haben, ohne bereits eine neue Stelle sicher gehabt zu haben.

Sie müssen in einer Bewerbung nach eigener Kündigung nicht explizit auf die Gründe eingehen, dürften aber aller Voraussicht nach spätestens im Bewerbungsgespräch darauf angesprochen werden. Dort sollten Sie nicht den Eindruck erwecken, dass Sie vor dem alten Arbeitgeber geflüchtet sind oder sich dort überfordert gefühlt haben.

Bewerbung nach Kündigung: Welches Muster ist sinnvoll?

Eine Bewerbung nach einer Kündigung unterscheidet sich nicht wesentlich von einer regulären Bewerbung. In der Regel weisen Sie lediglich daraufhin, dass Sie sich in einem Arbeitsverhältnis befinden, dessen Ende bereits feststeht oder dass dieses bereits beendet wurde. In beiden Fällen sollte dies im Anschreiben und auch im Lebenslauf Erwähnung finden – viel mehr jedoch nicht. Ein Anschreiben wäre in etwa so aufgebaut:

Aufbau der Bewerbung

Einleitung - Motivation
Erregen Sie Aufmerksamkeit mit Ihren Fähigkeiten, Kenntnissen und Erfahrungen und teilen Sie mit, warum Sie sich auf genau diese Stelle in genau diesem Unternehmen bewerben.

Hauptteil - Eigenwerbung
Listen Sie Ihre Kompetenzen auf und erwähnen Sie erfolgreiche Projekte sowie Erfahrungen in der Team- und Personalverantwortung.

Unternehmensbezug – Mehrwert
Teilen Sie mit, warum ausgerechnet Sie die beste Wahl für das Unternehmen wären und warum das Unternehmen auch für Sie so interessant ist.

Schlussteil – Terminvorstellung
Erwähnen Sie hier nur kurz, wann Ihr altes Beschäftigungsverhältnis endet und ab wann Sie für den neuen Arbeitgeber zur Verfügung stünden.

Im Lebenslauf können Sie sich ebenfalls sehr kurz fassen. In chronologischen Lebensläufen sollten Sie sich auf die Erfolge im letzten Unternehmen konzentrieren und nur durch den Endpunkt zeigen, dass eine Kündigung vorliegt. Sind Sie bereits arbeitslos, dann formulieren Sie Ihre Arbeitslosigkeit im Lebenslauf am besten als „arbeitssuchend mit dem Ziel der beruflichen Neuorientierung“.

Bewerbung nach Kündigung – das Bewerbungsgespräch

Selbst wenn Sie in der Bewerbung die Gründe für die Kündigung nur vage angerissen haben, wird dieses Thema im Bewerbungsgespräch nochmals auf den Tisch kommen. Auch dann gilt vor allem, dass Sie ehrlich und objektiv sowie möglichst rational und ruhig bleiben sollten. Stellen Sie immer das Positive voran und zeigen Sie, dass Sie lieber nach vorn statt zurückblicken.

  • Wenn Sie noch arbeiten, aber schon selbst gekündigt haben, dann beginnen Sie mit Ihren Erfolgen in der Firma und begründen Sie den Wechselwunsch mit besseren Perspektiven beim neuen Arbeitgeber.
  • Wenn Sie arbeitsuchend sind und unverschuldet gekündigt wurden, dann beginnen Sie ebenfalls mit den positiven Aspekten Ihrer Arbeit und drücken Sie ruhig Bedauern aus. Gleichzeitig freuen Sie sich aber, Ihr Engagement beim neuen Unternehmen einbringen zu können.
  • Wenn Sie ohne strukturelle Gründe gefeuert wurden, dann formulieren Sie die Gründe ohne Wut oder ähnlichen Emotionen, sondern mit Blick auf wirtschaftliche Belange des Ex-Unternehmens. Versuchen Sie außerdem, zu zeigen, dass Sie etwas aus den Missverständnissen mit dem alten Arbeitgeber gelernt haben.

Kurz und knapp: Bewerbung nach Kündigung

Eine Bewerbung nach einer Kündigung zu schreiben und ein anschließendes Bewerbungsgespräch durchzuführen, ist oft mit unangenehmen Gefühlen verbunden. Sehen Sie die Sache rational und erwähnen Sie zunächst nur das Nötigste. Unterschlagen Sie die Kündigung aber nie. Im Gespräch sollten Sie ehrlich sein, die Gründe für die Kündigung aber möglichst sachlich formulieren und mit optimistischen Worten auf die neue Chance hinweisen, die sich Ihnen durch den Jobwechsel bietet.

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2024-01-18 Nichts scheint einen Lebenslauf so zu unterbrechen wie eine Kündigung. Der vorzeitigen Beendigung der Zusammenarbeit haftet häufig etwas Negatives an und ist vielen darüber hinaus unangenehm. Auch bei der ersten Bewerbung nach der Kündigung ist dieses unangenehme Gefühl meistens noch präsent. In diesem Artikel geben wir Ihnen Tipps und Hilfestellungen, wie Sie die Bewerbung trotz […]

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