Bewerbung nach Kündigung: Muster und Tipps zur Umsetzung

Das Wichtigste in Kürze:
Das Allerwichtigste bei einer Bewerbung nach Kündigung ist Ehrlichkeit. Sie sollten eine vorangegangene Kündigung weder unterschlagen noch verzerren, sondern ganz neutral und ohne Emotionen damit umgehen. So sehr Sie die Situation auch mitgenommen haben mag: Ihr potentieller Arbeitgeber weiß nichts davon. Für Sie als Bewerber ist dies eine Chance, noch einmal neu anzufangen.
Viel wichtiger als die Gründe oder Umstände, weswegen Sie gekündigt wurden, ist die Art, wie Sie damit umgehen. Daraus kann der Personaler schlussfolgern, ob Sie die nötige Professionalität und charakterliche Eignung mitbringen.
Schon gewusst?
Bewusst falsche Angaben in einer Bewerbung können als schwere Täuschung ausgelegt werden. Diese wiederum kann eine fristlose Kündigung zur Folge haben.
Eine Kündigung kann entweder von Ihnen als Arbeitnehmer selbst oder vonseiten des Arbeitgebers erfolgen. Die jeweiligen Gründe für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses können dabei sehr unterschiedlich sein. Kündigt jedoch der Arbeitgeber ist zwischen einer unverschuldeten und selbstverschuldeten Kündigung zu unterscheiden. Beide Varianten sollten Sie ehrlich und offen kommunizieren.
Im besseren Fall einer Kündigung seitens des Arbeitgebers hatte Ihr Jobverlust nichts mit Ihnen zu tun, sondern war Folge einer Umstrukturierung, eines Stellenabbaus oder gar einer Insolvenz. Den genauen Grund sollten Sie aber nur dann explizit angeben, wenn Sie sich sicher sind und er den Tatsachen entspricht - zum Beispiel bei einer Betriebsbedingte Kündigung.
Haben Sie die Kündigung selbst verschuldet, sollten Sie nicht versuchen sich herauszuwinden oder gar geringschätzig über den alten Arbeitgeber sprechen. Bleiben Sie stattdessen sachlich und greifen Sie in Ihrer Bewerbung beispielsweise auf Formulierungen wie „einvernehmliche Trennung“ oder „berufliche Neuorientierung“ zurück.
Expertentipp
Auch dann, wenn die Kündigung mit starken negativen Emotionen verbunden ist, sollten Sie diese bei Ihrer Bewerbung außen vor lassen. Der Personaler beziehungsweise der potentielle neue Arbeitgeber hat keine Kenntnis dieser Vorgeschichte und würde derartige emotionale Entgleisungen negativ auffassen.
Grundsätzlich fällt eine Bewerbung nach einer Kündigung leichter, wenn Sie das vorherige Arbeitsverhältnis auf eigenen Wunsch beendet haben. Allerdings macht es jeden Personaler neugierig, wenn Sie selbst gekündigt haben, ohne bereits eine neue Stelle sicher gehabt zu haben.
Sie müssen in einer Bewerbung nach eigener Kündigung nicht explizit auf die Gründe eingehen, dürften aber aller Voraussicht nach spätestens im Bewerbungsgespräch darauf angesprochen werden. Dort sollten Sie nicht den Eindruck erwecken, dass Sie vor dem alten Arbeitgeber geflüchtet sind oder sich dort überfordert gefühlt haben.
Eine Bewerbung nach einer Kündigung unterscheidet sich nicht wesentlich von einer regulären Bewerbung. In der Regel weisen Sie lediglich daraufhin, dass Sie sich in einem Arbeitsverhältnis befinden, dessen Ende bereits feststeht oder dass dieses bereits beendet wurde. In beiden Fällen sollte dies im Anschreiben und auch im Lebenslauf Erwähnung finden – viel mehr jedoch nicht. Ein Anschreiben wäre in etwa so aufgebaut:
Aufbau der Bewerbung | |
Einleitung - Motivation | Erregen Sie Aufmerksamkeit mit Ihren Fähigkeiten, Kenntnissen und Erfahrungen und teilen Sie mit, warum Sie sich auf genau diese Stelle in genau diesem Unternehmen bewerben. |
Hauptteil - Eigenwerbung | Listen Sie Ihre Kompetenzen auf und erwähnen Sie erfolgreiche Projekte sowie Erfahrungen in der Team- und Personalverantwortung. |
Unternehmensbezug – Mehrwert | Teilen Sie mit, warum ausgerechnet Sie die beste Wahl für das Unternehmen wären und warum das Unternehmen auch für Sie so interessant ist. |
Schlussteil – Terminvorstellung | Erwähnen Sie hier nur kurz, wann Ihr altes Beschäftigungsverhältnis endet und ab wann Sie für den neuen Arbeitgeber zur Verfügung stünden. |
Im Lebenslauf können Sie sich ebenfalls sehr kurz fassen. In chronologischen Lebensläufen sollten Sie sich auf die Erfolge im letzten Unternehmen konzentrieren und nur durch den Endpunkt zeigen, dass eine Kündigung vorliegt. Sind Sie bereits arbeitslos, dann formulieren Sie diesen Umstand am besten als „arbeitsuchend mit dem Ziel der beruflichen Neuorientierung“.
Selbst wenn Sie in der Bewerbung die Gründe für die Kündigung nur vage angerissen haben, wird dieses Thema im Bewerbungsgespräch nochmals auf den Tisch kommen. Auch dann gilt vor allem, dass Sie ehrlich und objektiv sowie möglichst rational und ruhig bleiben sollten. Stellen Sie immer das Positive voran und zeigen Sie, dass Sie lieber nach vorn statt zurückblicken.
Eine Bewerbung nach einer Kündigung zu schreiben und ein anschließendes Bewerbungsgespräch durchzuführen, ist oft mit unangenehmen Gefühlen verbunden. Sehen Sie die Sache rational und erwähnen Sie zunächst nur das Nötigste. Unterschlagen Sie die Kündigung aber nie. Im Gespräch sollten Sie ehrlich sein, die Gründe für die Kündigung aber möglichst sachlich formulieren und mit optimistischen Worten auf die neue Chance hinweisen, die sich Ihnen durch den Jobwechsel bietet.