Wie läuft ein Probezeitgespräch ab und was muss ich beachten?

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Das Wichtigste in Kürze:
Ein Probezeitgespräch ist natürlich nur dann notwendig, wenn im Arbeitsvertrag auch eine Probezeit vereinbart wurde. Häufig beträgt die Probezeit eine Dauer von sechs Monaten. Es kann aber auch abweichende Regelungen geben. Hintergrund der Probezeit ist es, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich kennenlernen und sich bei weniger guter Zusammenarbeit schneller wieder trennen können.
Das wohl wichtigste Merkmal einer Probezeit ist der gelockerte Kündigungsschutz. Statt mit drei Monaten Vorlauf, kann in der Probezeit von beiden Seiten mit nur zwei Wochen Vorlauf gekündigt werden. Eine Angabe von Gründen ist in diesem Fall nicht erforderlich. Meist entscheidet sich aber erst im Probezeitgespräch, wie es mit der Zusammenarbeit weitergeht.
Schon gewusst?
Es gibt keine gesetzliche Vorschrift zur Probezeit. Es handelt sich um eine inhaltliche Möglichkeit im Rahmen des Arbeitsvertrages und kann daher auch weggelassen werden oder in der Länge variieren. Ausnahme: Die Probezeit während einer Ausbildung.
Wenn es zum Ende der Probezeit hin zum Übernahmegespräch kommt, soll darin abschließend geklärt werden, ob der Arbeitsvertrag regulär verlängert und aus der Anstellung auf Probe eine feste Beschäftigung wird.
Ein gutes und faires Probezeitgespräch besteht aus einem ehrlichen Austausch über die Erfahrungen der letzten Monate und die Erwartungen an die Zukunft. Viele Arbeitgeber lassen leider oft zu wenige Gegenfragen zu und bringen den Mitarbeiter in eine Defensivposition. Soll aber aus der Anstellung auf Probe eine Festanstellung werden, ist ein Gespräch auf Augenhöhe für die weitere Zukunft sinnvoll. Hierbei sollten beide Seiten ausreichend zu Wort kommen und auch offene Fragen stellen können.
Entgegen eines weit verbreiteten Irrtums steht vor einem Probezeitgespräch keinesfalls immer schon fest, ob die Anstellung Bestand haben wird. Sowohl Sie als auch Ihr Chef können das Gespräch nutzen, um Missverständnisse zu beseitigen und klare Fronten zu schaffen.
Um die Bedeutung und die Inhalte eines Probezeitgespräches besser zu verstehen, sollten Sie sich kurz in die Perspektive Ihres Arbeitgebers versetzen. Dieser hat sie bei Ihrer Arbeit in den vergangenen sechs Monaten beobachtet und kennt viele Ihrer fachlichen Qualitäten. Er weiß allerdings nicht, wie Sie die Zeit im Unternehmen einschätzen und ob Sie zufrieden waren.
Aus diesem Grund wird Ihr Chef (oder ein Personalmanager) offene Fragen stellen. Diese können nicht mit einem knappen „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden, sondern sollen emotionale und ausführliche Antworten hervorbringen. Aus diesen liest der Arbeitgeber dann Wissenswertes über Ihre Zufriedenheit und Ihre Arbeitsmotivation.
Eine typische Frage im Probezeitgespräch ist: „Was hat Ihnen nicht gefallen?“. In so einer Situation kommt es auf Fingerspitzengefühl an. Denn antworten Sie auf diese Frage zu ausschweifend oder rutscht Ihnen unkontrolliert eine unglückliche Formulierung raus, entsteht im Gespräch eine negative Grundstimmung, die sich zu Ihrem Nachteil auswirken kann.
Im Gegenzug dürfen und sollten Sie als Arbeitnehmer auch Fragen stellen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, aber verstellen Sie sich nicht zu sehr. Schließlich müssen auch Sie zufrieden mit der Arbeitsstelle sein und dürfen in einem Probezeitgespräch Ihre Sorgen und Anmerkungen offen zum Ausdruck bringen.
Ein Probezeitgespräch ist keine Einbahnstraße. Nicht nur das Unternehmen soll prüfen, ob der Mitarbeiter der Richtige für die jeweilige Position ist. Auch Sie als Arbeitnehmer sollten die Probezeit und das Probezeitgespräch nutzen, um sich über wichtige Punkte klar zu werden.
Niemals sollten Sie sich in der Probezeit anders verhalten als sonst, nur um einen guten Eindruck zu machen. Wer sich verstellt, wird auf lange Sicht nie wirklich glücklich. Vielmehr sollten Sie am Ende der Probezeit das Gespräch nutzen, um folgende Fragen für sich zu beantworten:
Ein Probezeitgespräch am Ende einer Probezeit dient der Klärung, ob und inwieweit eine weitere Zusammenarbeit Sinn ergibt. Für den Arbeitgeber ist ein Probezeitgespräch eine gute Möglichkeit, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und abzuschätzen, wie gut ein Mitarbeiter ins Team passt. Für Sie als Arbeitnehmer ist ein Probezeitgespräch ideal, um sich wichtige Fragen zur eigenen Zufriedenheit und zur Zukunftsfähigkeit der neuen Beschäftigung zu stellen.
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