Die perfekte Bewerbung

Das Wichtigste in Kürze:
Bei einer perfekten Bewerbung haben Formalien einen hohen Stellenwert. Das betrifft den Aufbau der Unterlagen ebenso wie die Formatierung, etwa nach DIN 5008. Vollständige Bewerbungsunterlagen bestehen meist aus folgenden Elementen:
Beim Thema Deckblatt herrscht Uneinigkeit, ob es für eine perfekte Bewerbung als obligatorisch gilt. Ebenfalls umstritten ist die Rolle des Fotos, da laut Gleichstellungsgesetz Äußerlichkeiten nicht den Bewerbungsprozess beeinflussen dürfen. In der Praxis ermöglicht ein Foto jedoch immer einen nachdrücklichen ersten Eindruck.
Zu einer perfekten Bewerbung gehört natürlich ein perfektes Anschreiben. Anders als der sehr formelle Lebenslauf haben Sie beim Text des Anschreibens mehr Freiraum, um Ihre Persönlichkeit und Ihre Motivation zu äußern. Keinesfalls sollte es im Anschreiben nur um die Wiederholung Ihrer Qualifikationen gehen.
Zeigen Sie im Bewerbungsanschreiben, warum Sie die beste Wahl für den Job sind und warum das betreffende Unternehmen optimal zu Ihnen passt. Trauen Sie sich dabei ruhig ein wenig Leidenschaft zu. Standardformulierungen hat der Personaler schon tausendmal gelesen. Werden Sie ein wenig kreativ, aber nicht unseriös.
Expertentipp
Formulieren Sie immer positiv und vorwärtsgerichtet. Schreiben Sie, was Sie sich in der Zukunft beruflich vorstellen und nicht das, was Sie bei Ihrem alten Arbeitgeber schlecht fanden. Konzentrieren Sie sich außerdem auf den beidseitigen Gewinn und nicht nur auf Ihr Fortkommen.
Eine perfekte Bewerbung braucht Zeit. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihre ersten drei Entwürfe des Anschreibens nicht gleich perfekt gelingen. Hektik ist kein guter Ratgeber. Lassen Sie Freunde und Familie einen Blick auf Ihre Bewerbung werfen. Vor allem aber: Prüfen Sie das Anschreiben und alle anderen Unterlagen unbedingt auf die korrekte Rechtschreibung und Grammatik.
Für eine perfekte Bewerbung ist ein optimal strukturierter Lebenslauf unabdingbar. In den meisten Fällen wird dieser zuerst gelesen – oder zumindest überflogen. Anhand der Punkte im Lebenslauf können Personaler grob sortieren, ob Sie überhaupt für die Stelle infrage kommen.
In der Regel ist der perfekte Lebenslauf tabellarisch aufgebaut und nennt die aktuellste Position zuerst (amerikanische Variante). Auf die linke Seite gehören die Zeitangaben, auf die rechte Seite die Fakten. Verzichten Sie im Lebenslauf auf umständliche Formulierungen.
Ihre eigene Vita können Sie nicht nachträglich ändern. Wohl aber können Sie auswählen, welchen Geschehnissen Sie wie viel Platz im Lebenslauf einräumen und wie ausführlich Sie sich diesen widmen. Versuchen Sie, rein optisch die Stationen herauszustellen, die besonders bedeutsam für den aktuell beworbenen Job sind oder bei denen Sie besonders gute Leistungen erbracht haben.
Schon gewusst?
Lücken im Lebenslauf sowie Zeiten der Arbeitslosigkeit sind kein Tabu. Erwähnen Sie diese Zeiträume offen und ehrlich, aber verlieren Sie sich nicht in Erklärungen. Der Personaler wird Sie im Bewerbungsgespräch sicher noch einmal darauf ansprechen.
Zu einer perfekten Bewerbung gehören natürlich auch Anlagen wie Arbeitszeugnisse, Zertifikate und Empfehlungsschreiben. Anders als beim Anschreiben und Lebenslauf, haben Sie die Anlagen jedoch nicht selbst verfasst. Sie gelten vielmehr als Beweis für die von Ihnen gemachten Angaben zu Ihrer Qualifikation.
Was Sie allerdings tun können, damit die Anlagen zur perfekten Bewerbung passen: Bringen Sie Ordnung in die losen Blätter. Erfassen Sie die Anlagen chronologisch und schreiben Sie diese in derselben Reihenfolge als Anlagenverzeichnis an das Ende des Anschreibens.
Sie müssen nicht jeden Schnipsel als Anlage beifügen, den Sie finden können. Wählen Sie die wichtigsten Belege für Ihre Eignung aus. Diese können je nach Stelle variieren. Auf jeden Fall gehören aber Arbeitszeugnisse und das Berufsausbildungszeugnis beziehungsweise das Hochschulabschlusszeugnis dazu.
Durchschnittlich widmet ein Personaler auch einer perfekten Bewerbung nur rund zwei bis fünf Minuten – zumindest im ersten Durchgang. Sie haben also wenig Spielraum und müssen in kürzester Zeit überzeugen. Denken Sie daran, dass auch ein Personalmanager nur ein Mensch ist, der empfänglich für psychologische Tricks ist.
Achten Sie bei Ihrer perfekten Bewerbung darauf, dass der Leser schon beim Überfliegen einen positiven Eindruck bekommt. Positiv besetzte Worte, Erfolge und Errungenschaften müssen sofort ins Auge springen. Es darf keine überflüssigen Informationen geben. Kurz und knackig, lautet die Devise.
Expertentipp
Wenn Sie herausstellen möchten, was Sie bei vergangenen Projekten alles geleistet haben, empfiehlt sich die AHA-Methode (Aufgabe-Handlung-Abschluss). Erwähnen Sie knapp, welche Herausforderung es gab, wie Sie diese gelöst haben und welches Resultat Sie damit erreichen konnten, idealerweise untermauert mit Zahlen.
Eine perfekte Bewerbung besteht aus einem Anschreiben, dem Lebenslauf und den nötigen Anlagen nebst Anlagenverzeichnis. Formal machen Sie mit dem Befolgen der DIN 5008 nichts falsch. Achten Sie bezüglich der Formulierungen auf Klarheit und Kürze. Stellen Sie Erfolge heraus und zeigen Sie, warum Sie die beste Wahl für den Job sind und weshalb Sie und das Unternehmen zusammenpassen. Formulieren Sie mit positiven Begriffen und zeigen Sie sich zukunftsorientiert, motiviert und selbstbewusst.