CDU, CSU und SPD sind sich einig: Bis Ende 2026 wird es keine Bürgergeld Erhöhung geben. Damit bleibt der Regelsatz sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr unverändert bei 563€ pro Monat – und das trotz steigender Preise. Doch welche Auswirkungen hat die Bürgergeld Nullrunde für Betroffene und welche Alternativen gibt es? Wir klären Sie in unserem Beitrag auf.
Grundsicherung statt Bürgergeld
Mit dem Koalitionsvertrag von Union und SPD steht fest: Das Bürgergeld wird von der neuen Grundsicherung für Arbeitssuchende abgelöst. Schon bald soll es damit härtere Sanktionen wie Leistungskürzungen und die Abschaffung der Karenzzeit geben. Wir halten Sie auf dem Laufenden und aktualisieren unsere Beiträge, sobald relevante Änderungen in Kraft treten.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Regelsatz für das Bürgergeld bleibt bis Ende 2026 unverändert, was für viele Betroffene aufgrund steigender Lebenshaltungskosten eine finanzielle Belastung darstellt.
- Union und SPD kündigen zudem verstärkte Kontrollen und verschärfte Regeln bei Pflichtverletzungen an. Im schlimmsten Fall droht eine Kürzung des Bürgergeldes von bis zu 30%.
- Die finanziellen Förderungen für berufliche Weiterbildungen bleiben bestehen und bieten Menschen die Chance, auf dem Arbeitsmarkt langfristig erfolgreich Fuß zu fassen.
Bürgergeld Nullrunde: Keine Erhöhung der Regelsätze bis Ende 2026
Im Jahr 2025 und auch im Jahr 2026 wird es keine Erhöhung der Bürgergeld-Regelsätze geben. Das bedeutet, dass die aktuellen Zahlungen bis Ende 2026 unverändert bleiben. Alleinstehende erhalten weiterhin 563€ im Monat, Menschen in einer Bedarfsgemeinschaft bekommen monatlich 506€ pro Person. Gründe für die Nullrunde beim Bürgergeld sind die aktuelle Haushaltslage und die geringe Inflation im Vergleich zu den Vorjahren.
„… dass, wie prognostiziert, es zum 01. Januar keine Bürgergelderhöhung gibt. Und das ist auch richtig so.“
Hubertus Heil, Quelle: tagesschau.de
Erst im August ist die Inflation auf ein Drei-Jahrestief gesunken. "Und deshalb ist das, was die Zahlen hergeben und der Rechtsmechanismus so, dass, wie prognostiziert, es zum 1. Januar keine Bürgergelderhöhung gibt. Und das ist auch richtig so", erklärt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Weiterhin betont er „Klar ist aber auch: Das ist das Existenzminimum, nicht mehr, aber auch nicht weniger“.
Wie wirkt sich die Nullrunde auf Betroffene aus?
Unter Nullrunde verstehen viele Menschen, dass sich für Bürgergeld-Empfängerinnen und Bürgergeld-Empfänger nichts ändert, denn der Regelsatz bleibt schließlich gleich. Das ist allerdings nicht richtig: Für viele Betroffene wird dies zu einer finanziellen Herausforderung, da die Lebenshaltungskosten vielerorts weiterhin steigen. Dadurch haben Menschen, die auf Bürgergeld angewiesen sind, de facto jeden Monat weniger Geld zur Verfügung. Häufig spricht man hier auch von einer massiven Kürzung für Arbeitssuchende.
Bürgergeld 2025
Mit Hilfe von unseren Bürgergeldrechner-Beispielen erfahren Sie, wie der Regelsatz berechnet wird und wie viel Bürgergeld Ihnen 2025 zusteht.
Härtere Sanktionen für Bürgergeld-Empfänger: Was steckt dahinter?
Laut Hubertus Heil wird im nächsten Jahr verstärkt auf die Einhaltung der Mitwirkungspflichten geachtet. Wer etwa Termine im Jobcenter versäumt, zumutbare Jobangebote ablehnt oder an vereinbarten Maßnahmen nicht teilnimmt, muss mit verschärften Sanktionen rechnen. Betroffene müssen hierbei mit einer Kürzung des Regelsatzes von bis zu 30% rechnen. Eine Sperre des Arbeitslosengeldes ist in Ausnahmefällen ebenfalls möglich, beispielsweise bei wiederholtem Verstoß.
Außerdem soll durch eine engere Zusammenarbeit zwischen den Jobcentern und der Schwarzarbeitskontrolle des Zolls stärker gegen Sozialmissbrauch vorgegangen werden, sodass auch bei Schwarzarbeit mit verschärften Sanktionen zu rechnen ist.
Weiterbildung als Chance für Bürgergeld-Empfänger
Trotz der Nullrunde bietet das Bürgergeld auch 2025 Möglichkeiten, in die eigene Zukunft zu investieren. Finanzielle Förderungen für Weiterbildungen oder Umschulungen – etwa in Form eines Bildungsgutscheins – bleiben bestehen und können Ihnen helfen, langfristig aus der Hilfebedürftigkeit herauszukommen. Auch das monatliche Weiterbildungsgeld von 150€ sowie eine einmalige Weiterbildungsprämie von bis zu 2.500€ wird es weiterhin geben. Damit soll sichergestellt werden, dass möglichst viele Menschen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt erhalten. Sprechen Sie hierzu vorab mit Ihrer Arbeitsvermittlerin bzw. Ihrem Arbeitsvermittler und vereinbaren Sie bei Interesse gerne einen unverbindlichen Beratungstermin mit uns.
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Weitere Informationen, Artikel und die wichtigsten FAQs finden Sie auf unserer Bürgergeld Themenseite.
Kurz und knapp: Bürgergeld Nullrunde bis 2026
Die Bürgergeld Nullrunde stellt viele Haushalte vor eine finanzielle Herausforderung. Gleichzeitig ist es eine Gelegenheit, Alternativen wie berufliche Weiterbildung zu nutzen, um langfristig wieder finanziell unabhängig zu werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Arbeitsagentur bzw. Ihrem Jobcenter, welche Möglichkeiten Ihnen offenstehen.